Die schönsten Winterspaziergänge in und um München

Spaziergang
Winterlicher Spaziergang am Starnberger See

Freizeit de luxe: Wer warm eingepackt spazieren geht und sich den winterlichen Wind um
die ­Ohren pusten lässt, stärkt sein Immunsystem und bekommt den Kopf frei! Wir haben die schönsten Winterspaziergänge in und um München zusammengestellt, die alle absolut lohnenswert sind.

Auf Kaiserin Sisis Spuren

Die winterliche Stimmung lädt dazu ein, „Kind und Kegel“ zu einem Spaziergang entlang des nahe gelegenen Starnberger Sees zu entführen. Wahlweise mit der S6 oder mit dem Auto angereist, starten wir unsere Wanderung am Bahnhof in Tutzing. Von dort aus geht es durch die Stadt. Leicht bergab an der „Evangelischen Akademie“ vorbei, bis wir den See erreichen. Schon der erste Blick auf das Wasser mitsamt dem Gebirge im Süden lässt die Herzen höher schlagen. Danach geht’s in Richtung Possenhofen, quasi zwei S-Bahnstationen zurück, immer am See entlang. Der Weg führt uns vorbei an vielen Bootshäusern und an einem schönen Kinder­spielplatz, ehe man schließlich eine kleine Brücke überquert. Entlang des Ufers ist der weitere Weg an beiden Seiten idyllisch gesäumt von mächtigen, sowie oft sehr alten Bäumen. Innerhalb einer Stunde erreichen wir die Roseninsel, die nahe dem Ufer aus dem See ragt. Außer Baum- und Strauchwerk ist nicht viel zu sehen.

Löwen Starnberger See
Der Starnberger See liegt im Fünfseenland, in dessen Umgebung es viele wunderschöne Ausflugsziele gibt

Schloss Possenhofen

Die Insel hat jedoch eine geschichtliche Vergangenheit: Versteckt hinter Bäumen befindet sich ein kleines Schlösschen, wo sich die spätere Kaiserin Sisi mit König Ludwig des Öfteren traf. Nun rückt das Wanderziel näher. Nach einem kurzen, aber leichten Anstieg tritt der Wald etwas zurück, sodass er den Blick auf einige Häuser von Feldafing frei gibt. Jetzt kommt bald das Schloss Possenhofen, der ehemalige Herrschaftssitz von Herzog Max II. und seiner Familie. Sein stattlicher Park ist in Sicht, wo Sisi ihre Kindheit verbrachte. An der Schlossmauer führt uns der Weg schon bald weg vom See in die Ortschaft Possen­hofen. An einigen Dutzend Häusern vorbei überqueren wir die Ortsdurchgangsstraße. Nun geht es einige hundert Meter bergan zum Bahnhof Possenhofen. Mit dem Gefühl, einen wunderschönen Tag an der frischen Luft erlebt zu haben, treten wir nun den Rückweg mit der  S6 nach München oder zurück zu unserem Auto am Tutzinger Bahnhof an.

Nach unserer eigenen Erfahrung dauert der Spaziergang mit Kind und recht vielen Pausen und den üblichen „Steine-ins-­Wasser-werfen-Stopps“ circa zwei Stunden.

Olympische Dorf Reihenhaus
Olympische Dorf
Von außen trutzige Betonburg, von innen eine der ­begehrtesten Lebenswelten Münchens: Das Olympische Dorf ist eine Insel mitten in der Großstadt

Wohnkultur und Brutalismus

Das Olympische Dorf München gehört zu den wenigen Wohnbezirken in einer Parklandschaft, die zusammen mit den Wohnbauten geplant wurde. Noch heute lässt sich an vielen Stellen des Dorfes nachvollziehen, mit welchem Schwung und Ideenreichtum die Architekten damals ans Werk gingen. Ausflüge durch das Olympische Dorf bieten Einiges in puncto Wohnkultur und Geschichte: Als Studentendorf geplant, wurde eine Reihenhaussiedlung mit 800 Wohnungen und einigen Hochhäusern im Stil des Brutalismus gebaut. Das Studentenwerk entschied sich im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz und in Zusammenarbeit mit dem heute über 90-jährigen Architekten ­Wirsing für einen Neubau der zweigeschossigen Reihenhaussiedlung. Heute stehen 1052 Häuschen anstelle von 800 zwischen den sanften Hügeln des Olympiaparks. Die Wohnanlagen wirken abweisend nach außen, mit glatten Hochhausfronten zu den großen Straßen. Innen hingegen, in der mit Wällen modellierten Parklandschaft, steigen die Häuser mit ihren begrünten Balkonen terrassenförmig an.

Das Dorf

Das „Dorf“ wird heute von rund 8000 Menschen bewohnt. Obwohl es ein städtebauliches Experiment war, gilt das nicht nur unter den Bewohnern als absolut geglückt. Bei einem Spaziergang durch die fingerartig ins Grüne ragenden Wohnstraßen mit ihren verschiedenen Fußgängerebenen fallen sehr viele Details auf. Diese spiegeln die Wohnutopien der Siebzigerjahre wider. Die augenfälligsten sind das Prinzip „Stadt in der Stadt“, das durch Ladenzentrum, Kirche, Schule und Kindergarten symbolisiert wird und das Verbannen jeglichen Autoverkehrs. Ortskundige können bei Regen problemlos durch das Tiefgaragenlabyrinth und trocken die U-Bahn oder eben den Supermarkt erreichen. Hier gibt es bestimmt auch einen Döner auf die Hand ;-). Natürlich empfiehlt sich auch der Abstecher zum Erinnerungsort München 1972 und in den sonnigen Olympiapark.

Einen „Dorfplan“ und viele interessante Infos gibt es unter: eig-olympiadorf.de

Ismaning
Wanderung von Ismaning Richtung City, immer entlang der Isar

Von Ismaning in die City

Mit der S8 Richtung Flughafen flitzt man ruckzuck in die hübsche Gemeinde Ismaning am rechten Isarufer. Zurück geht es – bestenfalls mit Unterstützung von GoogleMaps – zu Fuß zum Ismaninger Eisweiher. Von dort aus westlich Richtung Isar vorbei an Wildgänsen, Kapellen und dem Fröttmaninger (Schutt-)Berg, den man gerade bei schöner Sicht besteigen sollte. Hat man die Isar nach dem Poschinger Weiher erreicht, kann man gar nicht mehr falsch gehen. Einfach nur dem Verlauf der Isar folgen. Zu guter Letzt spaziert man durch den Englischen Garten ins Herz Münchens, um von dort aus wieder mit der Bahn heim zu fahren. Einkehrmöglichkeiten bieten sich zu Hauf, wenn sie denn geöffnet sein dürfen … Für die leichte, aber mit gut 15 Kilometern recht lange Wanderung sollte man gute Laune und eine leckere Brotzeit im Gepäck haben.

Wegzehrung: Leckere Brotzeit-Inspirationen für unterwegs

Eine leckere Brotzeit und das obligatorische Wanderbierchen sollte man in Zeiten eingegrenzter Einkehrmöglichkeiten bestenfalls mit im Gepäck haben. Inspirationen gefällig?

Rucksack
Wander-Wraps
Mit einem selbst gemachten Vollkorn-Wrap erhascht man garantiert neidische Blicke. Auch den Teig selbst zu machen ist keine Kunst, sondern geht super easy! Süß oder salzig – was die Füllung der selbst gemachten Wraps angeht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sie lassen sich prima am Vorabend vorbereiten und in Frischhaltefolie einwickeln. Im Kühlschrank halten sich die Wraps locker eine Nacht.
Köstliche Energie-Bällchen
Selbst gemachte Energie-Bällchen sind super einfach zu machen, lecker und geben einen satten Energie-Kick. Die Zutaten (z. B. 1 Tasse Datteln, 2 EL gemahlene Mandeln, 2 EL Mandelmus, 1/2 TL Zimt und eine Handvoll Wallnüsse) sind austauschbar und Mengenangaben müssen nicht zu präzise befolgt werden – Hauptsache es klebt. Man kann alles in der Küchenmaschine vermengen oder die Masse mit den Händen kneten, anschließend zu Kugeln rollen und mit Kakaopulver oder Zimt bestäuben.
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Tee mit Schüsschen
Ausreichend zu trinken ist beim Wandern mindestens genauso wichtig wie die entsprechende kulinarische Versorgung. Darf es noch ein bisschen mehr Energie sein? Dann hilft vielleicht ein Schuss Saft oder Sirup in der Trinkflasche. Der enthaltene Zucker gibt noch einmal extra Kraft für unterwegs. Einen gemütlichen Spaziergang bei eisiger Kälte kann man aber auch prima mit einem Schuss Hochprozentigem versüßen.
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Einzigartiges Murnauer Moos

Auf circa 4200 Hektar fügen sich Moore, Wiesen und besondere Wälder zu einem einzigartigen Mosaik zusammen. Das Murnauer Moos südlich von Murnau ist hinsichtlich seiner Größe und Geschlossenheit, seiner Landschaftsformen sowie seiner Flora und Fauna einmalig in Mitteleuropa. Viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden im größten Alpenrandmoor Mitteleuropas ein Refugium. Auf der Suche nach Erholung findet man auf dem zwölf Kilometer langen, markierten Rundwanderweg den idealen Ort. Zugleich begibt man sich auf eine Entdeckungsreise durch eine wahre Perle der Natur.

Murnauer Moos
Der Weg durch das Lange Filz über den Bohlenweg

Der Bohlenweg – Das Highlight im Murnauer Moos

Ausgehend von der im 8. Jahrhundert erbauten Ramsach-Kirche – auch sÄhndl genannt – führt die Wanderung zunächst entlang der Bäche Ramsach und Lindach. Lohnenswert ist auch ein Abstecher nach Grafenaschau mit wechselnden Eindrücken von Moos und den nahen Bergen. Höhepunkt dieser Rundtour ist aber – besonders bei Kindern – der Bohlenweg, der einen auf einem Steg über die sumpfige lange Filze bringt. Insgesamt ist die Wanderung sehr sonnig und führt nur kurz durch schattigen Wald. Mitten im Moos geben hier Informationstafeln nähere Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Weiter über den Murnauer Ortsteil Westried gelangt man über einen schönen Höhenrücken mit tollen Ausblicken wiederum über das gesamte Moos und die Alpen. Zurück zum Wanderparkplatz am Ramsachkircherl, wo man vielleicht die Kirche besichtigen und bestenfalls im Gasthaus „Ähndl“ einkehren kann ;-).

Ebersberger Seenplatte
Wanderung um den Egglburger See

Die Ebersberger Seenplatte

Der Egglburger See am Südrand des Ebersberger Forstes ist der größte See im Land­kreis Ebersberg und ein ideales Ziel für schöne Spaziergänge. Eine Wanderung rund um den See bietet, sowohl Erholung pur, als auch eines der schönsten Naturschutzgebiete. Der See ist 1,4 km lang und bis zu 0,4 km breit. In ca. 1 Stunde umrundet man ihn, wohingegen die längere Tour mit beeindruckenden Aussichten ca. 3 Stunden dauert.
Gestartet wird am Gasthaus Zur Gass, bevor es an der Weiherkette entlang geht, vorbei am Klostersee in Ebersberg. Anschließend geht es über die Heldenallee (wurde vor 90 Jahren gepflanzt und erinnert an die 84 im Ersten Weltkrieg gefallenen Ebersberger) direkt hinauf zur Ludwigshöhe (618 m) mit Aussichtsturm sowie Museum, Wald und Umwelt. Bei gutem Wetter sieht man vom Turm bis zu den Alpen. Wieder herabgestiegen folgt man dem deutlich rot-weiß markierten Waldpfad. Später wandert man über Wiesen in großem Bogen zurück zum Egglburger See, vorbei an der auf einem Hügel thronenden Kapelle Sankt Michael, bis zurück zum Auto.

Winterwanderung am Tegernsee

Von Rottach-Egern führt dieser Rundweg zuerst hinauf in Richtung Tuften und dann auf einem Höhenweg in Richtung Norden nach Tegernsee. Bitte beachten Sie, dass der Weg teilweise nicht geräumt ist und stellenweise vereist sein kann – festes Schuhwerk ist daher unbedingt notwendig. Wir starten in Rottach-Egern am Zentralparkplatz und wandern zuerst an der Hauptstraße entlang in Richtung Tegernsee. Nach der Überquerung der Rottach biegen wir nach links ab (Riedersteinstraße) und folgen der Straße hinauf in Richtung Tuften. 

Wanderung Tegernsee
Foto: Bernd Ritschel

Bald gelangen wir auf den Leeberghöhenweg, dem wir nach Norden in Richtung Tegernsee folgen. In Tegernsee stoßen wir auf den Sonnleitenweg, um hier nach links abzubiegen und folgen dem Weg hinab in die Stadt Tegernsee. Vorbei am Bräustüberl, am Schloss und an der Point spazieren wir gemütlich am See entlang zurück nach Rottach-Egern.

Truderinger Wald
Der Truderinger Wald - München's größtes Waldgebiet

Durch den Truderinger Wald

Kaum zu glauben: Der Truderinger Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in München mit größtenteils Fichten-Monokulturen. Angrenzend an Neuperlach im Osten, nördlich von Waldperlach, südlich von Wald- und Gartenstadt Trudering und Haar, sind hier durchaus kurze Spaziergänge möglich. Der Forst gilt als Bannwald, wobei der im Norden vereinzelt durch Siedlungsstraßen durchbrochen ist. 

Es gibt einiges zu entdecken: die renaturierte Kiesgrube (mit leider bereits ausgetrocknetem Biotop), die Nassrohrmühle als Industriedenkmal und letztes Relikt des ehemaligen Quetschwerks, Schwedenstein und die zauberhafte Lourdes-Grotte. Wer Zeit und Energie hat, nutzt die gute ­öffentliche Erreichbarkeit. Mit der U5 fährt man bis Neuperlach Zentrum und dort weiter mit der Buslinie 55, bis zum „Gefilde“ – oder von Trudering mit dem Bus 194, bis Nauestraße … und läuft einfach drauflos.

Wer es gewohnt ist längere Strecken zu Fuß zurückzulegen, dem empfehlen wir eine der vielen Wanderwege rund um den Kochel- und Walchensee

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