Die besten Tipps, wie Sie Ihren Garten winterfest machen

Gartenarbeiten im Winter
Schnee verzaubert den Garten in eine blütenweiße Landschaft. Sollte Gefahr im Verzug sein und Äste zu brechen drohen, sollte der Schnee allerdings abgeschüttelt oder abgefegt werden, solange er frisch ist

Spätestens wenn im Spätsommer oder zum Herbstanfang das letzte Mal für das Jahr der Rasen geschnitten wird, frostempfindliche Pflanzen in ihr Winterquartier ziehen, Töpfe umwickelt sind, der Gartenteich vor dem Zufrieren geschützt ist und die Gartenmöbel an einen trockenen Ort eingelagert werden, gilt die Gartensaison offiziell als beendet. Das bedeutet aber nicht, dass keine wichtigen Aufgaben im Garten den Winter über anfallen. Auch der Garten geht in Winterruhe. Das bedeutet aber nicht, dass er in dieser Zeit ganz schläft. Wir verraten Ihnen, welche Garten­arbeiten zwischen Dezember und März zu tun sind, um Ihren Garten winterfest zu machen. Dabei stehen gegen Nässe und Schnee empfindliche Pflanzen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ein weiteres Thema im Winter ist die Gartenplanung zur Vorbereitung der kommenden Saison.

Immergrüne Pflanzen gießen

Zeigt sich der Winter mit Trockenperioden, gehört das Gießen von immergrünen Pflanzen auch im Winter zu den wichtigen Gartenarbeiten. Allerdings ist hier mit Vorsicht vorzugehen, um Schäden abzuwenden. Gießen Sie ausschließlich Wurzelbereiche. Lassen Sie Laub sowie Triebe aus. Sonst besteht ein erhöhtes Erfrierungsrisiko (auch durch Spritzwasser). Wässern Sie nur an frostfreien Tagen – idealerweise tagsüber bei Sonnenschein. Unbedingt Überwässern vermeiden, weil Fäulnisgefahr deutlich höher ist als während der anderen Jahreszeiten. Es genügt allerdings, alle zwei Wochen zu gießen. Kübelpflanzen nicht vergessen (sind in der ­Regel öfter zu gießen).

Gräser vor zu viel Nässe schützen

Zunächst zu den empfindlichen Pflanzen: Ziergräser wie das beliebte Pampasgras verfaulen leicht, wenn das Wasser in das Innere des Grases eindringt. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, indem das Gras zu einem Büschel zusammengebunden wird. Denn dann kann das Wasser nicht mehr so leicht zum Kern vordringen.

Rasenpflege auch im Winter

In milden Phasen des Winters, wenn die Rasenfläche schneefrei ist, nutzen Sie die Gelegenheit und rechen Ihren Rasen ab. Faules Laub, herabgefallene Äste usw. halten die Feuchtigkeit und nehmen dem Rasen die Luft. So beugen Sie der Gefahr von Rasenschimmel vor. Halten Sie Ihren Rasen kurz genug, wenn er in warmen Phasen im Januar oder Februar zu stark wächst, lohnt sich das Mähen durchaus.

Pflanzen vorziehen

Eine weitere Beschäftigung für den Winter ist die Anzucht jener Pflanzen, die Sie mit Frühlingsbeginn in den Garten setzen möchten. Dazu setzen Sie die Samen am besten in spezieller Anzuchterde und bei Zimmertemperatur an einen geschützten Fleck. Beispielsweise auf die Fensterbank oder ins (beheizte) Treppenhaus. Beliebte Gemüsepflanzen, die Sie ab Februar im Innenraum vorziehen können, sind zum Beispiel Tomaten, Paprika, Salat, Gurken oder Kohlrabi. Wenn Sie ein Frühbeet haben, können Sie diese und weitere Gemüsesorten, Kräuter oder Zierpflanzen ab Februar sogar schon in den Garten setzen. Wichtig ist nur, dass die Pflänzchen keinen späten Schnee oder Frost mehr erleiden. Ein Frühbeet richten Sie für besten Sonneneinfall am besten gen Süden aus und belüften Sie es mindestens zwei Stunden am Tag.

Anfang Februar bis Mitte März ist für die meisten Gemüsesorten eine gute Zeit, um mit dem Vorziehen zu beginnen – an einem hellen, warmen Platz und stets versorgt mit Feuchtigkeit

Bäume fällen

Ist es an der Zeit, einen Baum im Garten zu fällen, sollte das auf jeden Fall im Winter passieren. Nun sind alle Blätter von den Ästen abgefallen. Äste und Stamm selbst sind trocken. Dadurch können Sie den Baum nicht nur einfach beseitigen, sondern auch als wertvolles Brennholz verwerten. Obwohl das Holz nach dem Fällen im Winter schon trocken ist, stapeln und lagern Sie die Holzscheite idealerweise ein bis zwei zusätzliche Jahre. Dadurch erreichen sie ihren maximalen Brennwert.

Kälteschutz für Bäume

Um Bäume vor den eisigen Temperaturen während der Wintersaison zu schützen, bedienen sich viele Hobbygärtner und Gartenbesitzer eines Anstrichs des Stammes/der Rinde. Der Grund: Wechseln sich Minustemperaturen und wärmere Sonnentage ab, führt dies vielfach zu Spannungen in der Baumrinde. In der Folge platzt sie auf, was allem bei jungen Bäumen vorkommt. Damit ist ein idealer Nähr­boden für Pilze, Bakterien und Schädlinge geschaffen. Um dies zu verhindern, kann ein Kalkanstrich der Rinde erfolgen. Durch diesen wird das Sonnenlicht reflektiert und die Spannung bleibt aus. In der Regel wird der Kalkanstrich bereits im Herbst erledigt. Fällt die Wintersaison sehr feucht aus, hält der Anstrich meist nicht bis zum Frühjahr. Ein Nachstreichen sollte dann zu den winterlichen Gartenarbeiten zählen. Ist der Kalkanstrich gänzlich ausgeblieben, kann er in den Wintermonaten nachgeholt werden. 

Schneelasten

Wenn es schneit und der Garten in weißer Pracht erscheint, bietet dies einen besonderen Anblick, der den beschneiten Pflanzen im Normalfall auch nicht schadet. Schneit es aber heftig und/oder ist in den folgenden Tagen mit weiterem Schnee zu rechnen, kann das zu Schäden an den Pflanzen im Freiland führen. Das ist der Fall, wenn Pflanzenteile der Schneelast nicht standhalten können. Vor allem dünne Äste und Zweige von meist immergrünen Bäumen sowie Sträuchern sind gefährdet. Aber auch hohe Gräserarten, wie beispielsweise das Pampasgras, das nicht weit heruntergeschnitten wurde, droht unter den Schneelasten ebenso wegzubrechen. Genauso wie die zarten Triebe von Winterblühern, wie etwa Christrosen oder Schneeglöckchen. Nun sollten Sie mit Handfeger, Besen oder Schrubber in einem Zug von oben nach unten die Schneedecken abfegen. Bei zarten Blumengewächsen vorsichtig mit den Fingern den Schnee abschieben. Schlussendlich sollte auch noch der heruntergefallene Schnee im Wurzelbereich – zur Reduzierung des Risikos von Kaltfrost – entfernt werden.

Geräteschuppen und Werkzeug auf Vordermann bringen

Jenseits der Pflanzenpflege gibt es natürlich noch andere Gartenarbeiten für den Winter. Nimmt man sich etwa im Sommer nie die Zeit dazu, seinen Geräteschuppen auszumisten oder seine Gartenwerkzeuge und Maschinen zu überprüfen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Obacht: Ein Garten, der im Herbst nicht komplett „aufgeräumt“ wird, erspart nicht nur viel Arbeit, sondern bietet zahlreichen Tieren überlebensnotwendige Hilfen. Abgestorbene Zweige und Samenstände liefern  Insekten ein Winterversteck und Vögeln sowie Kleintieren Nistmaterial. Mit verbliebenen Samen ist auch ein Notvorrat an Nahrung vorhanden. Selbst auf dem Balkon ist Tierschutz möglich. Laubhaufen oder Holzschnitt, den Sie im Herbst deponiert haben, sollten Sie den ganzen Winter über an derselben Stelle lassen. Tiere wie Igel oder Wildhamster ziehen sich in diese Quartiere für ihren Winterschlaf zurück – werden sie frühzeitig geweckt, ist das für sie lebensbedrohlich.

Da so ein Pflanzenparadies viel Pflege braucht, haben wir hier noch viele weitere Tipps und Ideen für Ihren Garten.

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