Heimische Gartenparadiese

Einheimische Sträucher und Stauden für eine nachhaltige Gartengestaltung
Mit einheimischen Sträuchern und Stauden entsteht ein vielfältiger, sich mit den Jahreszeiten wandelnder Garten, in dem viele Tiere zu Gast sind und in dem es immer etwas zu entdecken gibt. Fotos: GDL

Nachhaltige Gartengestaltung klingt sehr modern, ist es von der Grundidee aber ganz und gar nicht – der traditionelle, üppig blühende Bauerngarten ist schon lange das Ideal einer natürlichen grünen Oase. Die zu treffenden Maßnahmen sind dabei wenig spektakulär, was ihre Wirksamkeit hinsichtlich des Faktors Wohlbefinden jedoch in keinem Fall schmälert. Für viele Menschen sind ein geringer CO2-Fußabdruck oder eine gute Ökobilanz mittlerweile identitätsstiftende Eigenschaften, die sie auch der nachfolgenden Generation vermitteln wollen. Die Frage, in welcher Welt die eigenen Kinder leben werden, beschäftigt Eltern zunehmend und hat Auswirkungen auf ihre Lebensweise. Nachhaltigkeit bedeutet dabei nicht unbedingt Verzicht, sondern eher eine Chance – besonders im Garten. Grün ist Trend, ein Blütenmeer ein wahrer Sinnesrausch und der eigene „Naschgarten“  birgt zudem kulinarische Freuden. Gärtnern ist Trend! Etwas selber schaffen, Pflanzen, Gemüse, Obst und Kräuter gedeihen zu sehen macht stolz! Auch im eigenen Zuhause bergen Pflanzen neben ihrer reinen Attraktivität durchaus Nutzen.

Wer sich um das Bienensterben sorgt, hat keinen Steingarten, sondern kauft gerne bienenfreundliche Pflanzen. Dass Bienen in der freien Natur immer weniger Nahrung finden und auch durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln massiv bedroht sind, hat wohl mittlerweile jeder mitbekommen. Dass aber jeder Garten- und Balkonbesitzer etwas für den Bienenschutz tun kann, davon hört man vergleichsweise wenig. Gerade Natur-, Obst- und Blütengärten sind ideal, um etwas für den Bienenschutz und auch für das Überleben anderer Nektarsammler zu tun. Offene Blüten, die ihre Staub- und Fruchtblätter gut sichtbar präsentieren, wie beispielsweise die Pfingstrose im Staudenbeet oder die Kürbisblüte im Nutzgarten, sind gern besuchte Ziele der emsigen Bienen. Auch Gehölze wie beispielsweise die Linde oder der Bergahorn sind hervorragende Energielieferanten für die Bienenvölker.

Bienen sind für die Nahrungskette des Menschen und für unser Ökosystem unverzichtbar. Rund 560 verschiedene heimische Wildbienenarten sichern die biologische Vielfalt
Vor diesem Hintergrund eignet sich dieses Thema besonders, um Kinder spielerisch ans Gärtnern heranzuführen.Wir lieben es zunehmend, durch Kombination unterschiedlichster Produkte einen eigenen Style zu kreieren, der unsere Persönlichkeit widerspiegelt – dabei bieten Gärten die ideale Spielweise, um diese Kreativität auszuleben. Endlich wird aus der ach so pflegeleichten, steinigen Betonfläche eine virtuell erlebbare Spielwiese, aus der beispielsweise wunderschöne Stauden aus dem Boden wachsen und bunte Schmetterlinge umherfliegen. 

Auch Balkonien soll blühen

Obwohl München mit dem Englischen Garten, der unter Einheimischen gerne als „zweitgrößter Stadtpark der Welt“ und der herrlichen Lage an der Isar im Allgemeinen als „Grün“ bezeichnet wird, ist unsere schöne Stadt tatsächlich die am dichtesten bebaute Großstadt Deutschlands. Weil Grünflächen in den Städten durch die Verdichtung immer rarer werden, bieten auch vertikale Bepflanzungen mit Kletterpflanzen, Blumen, Sträucher und Co. eine sinnvolle Ergänzung. Vertikales Grün erhöht die Wohnqualität, dämpft die Sommerhitze, filtert Schadstoffe aus der Luft und sorgt bestenfalls noch zusätzlich für Schatten. Dieser Trend zieht sich bis in den eignen kleinen Garten oder den kleinsten Balkon – der Handel hält hier tolle Produkte und Ideen bereit, die das Gärtnern zeiteffizient und ohne Aufwand möglich machen.

Grün ist Lebenselixier, bedeutet Lebensqualität. Städtische Grünräume sind die Seele einer Metropole: Hier spielen Kinder, man trifft sich, geht spazieren oder treibt Sport. Neben dem öffentlichen Grün gewinnt auch das private Grün mehr und mehr an Bedeutung. Unser Bewusstsein steigt: Wir wollen keine zubetonierten Böden, grauen Fassaden, Verkehr und Gestank überall. Wir interessieren uns zunehmend für Konzepte und Visionen einer ökologischen Stadtentwicklung im Großen und leisten daheim im heimischen Outdooreich gerne unseren privaten Beitrag.

Christian Pössinger

Expertentipp von Christian Pössinger/
Gartencenter Seebauer

Bunt statt grau!

„Wir hätten gerne einen pflegeleichten Kiesgarten. Kundenwünsche wie diese machen mich immer latent nervös. Wer glaubt, dass Unkraut nicht auch wunderbar zwischen Kies und Schotter gedeiht, steht über kurz oder lang vor einer unansehnlichen Steinwüste. Selbst mit einer einsamen Buchskugel oder ein paar Grasbüscheln sind solche Flächen ökologisch wertlos und wirken zudem optisch nicht gerade einladend. Begrünte Gärten bieten dem Auge Ruhe und der Seele einen wertvollen Rückzugsort in der Stadt. Ich sehe Gärten, Vorgärten aber auch Seitenstreifen als Erweiterung unseres WOHNRAUMS – wir sollten sie nutzen! Im Gartencenter Seebauer stehen meine Kollegen und ich gerne mit unserem Wissen und unserer Erfahrung all denen zur Seite, die ihren Garten mit wenig Pflege ansprechend gestalten wollen. Neben vielen blühenden Sträuchern finden Sie allein 600 verschiedene Staudensorten bei uns. Wir zeigen Ihnen auch Pflanzen, die besonders dicht wachsen, damit kein Unkraut sich dazwischenmogeln kann.Am besten wählen Sie ein paar immergrüne Sorten im Wechsel mit blühenden Stauden und Sträuchern, unterschiedliche Blütezeiten machen das ganze Jahr spannend. In den Schotterbeeten siedeln sich nach und nach immer mehr ungebetene, hartnäckige Gäste (z. B. Löwenzahn, Weiden, Birken) an, während durchdachte Staudenbeete immer mehr zum Selbstläufer werden, an dem man sich erfreuen kann.Die grün-bunte Oase bei Ihnen zu Hause sorgt nicht nur für Ihr eigenes Wohlbefinden, sondern auch für das anderer Lebewesen wie Bienen, Vögel und Nachbarn.Und wenn Sie einen dieser vergessenen Landstriche in der Nachbarschaft haben: Wir führen auch Samenbomben. Aber das haben Sie nicht von mir!

Diesen Artikel teilen

Aktuelles Printmagazin

LEBENSRAUM AUF INSTAGRAM