7 inspirierende Spaziergänge in München mit viel Kultur und Geschichte

Zur Zeit gibt es leider nicht sonderlich viele Freizeitaktivitäten. Für die meisten von uns steht ein Spaziergang nach dem anderen auf dem Plan. Also wieso die kurzen Ausflüge nicht etwas interessanter gestalten? Wir zeigen Ihnen 7 spannende Spaziergänge mit Geschichte und Kultur.

Friedhof Bogenhausen München
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Friedhof Bogenhausen

Der flächenmäßig kleinste Friedhof Münchens befindet sich mitten in Bogenhausen auf einem kleinen Hügel. Direkt am Bogenhausener Kirchplatz an der Kirche St. Georg finden Sie den 0,22 Hektar großen Friedhof. Trotz seiner kleinen Fläche birgt der Friedhof Bogenhausen oder auch Friedhof St. Georg so einige bekannte Namen. Denn seit Mitte des 20. Jahrhunderts entpuppte sich das Plätzchen zu einer beliebten Ruhestätte für prominente Künstler und Künstlerinnen. Doch wer hier eines der 208 zur Verfügung stehenden Grabplätze erwerben möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Und so finden Sie auf dem ein oder anderen Grabstein Namen wie: Friedrich Domin, Helmut Dietl, Maria Wimmer, Rainer Werner Fassbinder, Annette Kolb oder Erich Kästner und viele mehr. Außerdem existiert der Friedhof Bogenhausen nun schon seit dem 9. Jahrhundert und besteht aus einem kirchlich und städtisch verwaltenden Teil. Bei einem Spaziergang durch die Friedhofsanlage, wird Ihnen auffallen, dass hier überwiegend schlichte Grabmale zu finden sind.

Öffnungszeiten:
November bis Februar: 8 bis 17 Uhr
März: 8 bis 18 Uhr
April bis August: 8 bis 20 Uhr
September bis Oktober: 8 bis 19 Uhr

Foto: Städtische Friedhöfe München

Aussenaufnahme Juedisches Museum München Foto Daniel Schvarcz
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St.-Jakobs-Platz in der Altstadt

Eines der schönsten Plätze Münchens ist der Sankt-Jakobs-Platz. Hier finden Sie auf der 1,1 Hektar großen Fläche einen Ort zum Flanieren, Entspannen und Spielen. Bäume und etliche Bänke zieren den Platz und dienen als Oase und auch ein Spielplatz ist dort vorzufinden. Aber dieser Platz bietet nicht nur Ruhe, sondern auch Kultur und Geschichte. Bis ins 19. Jahrhundert erwies sich der St.-Jakobs-Platz als ein bedeutender Marktplatz mit Zeug-, Feuerwehr- und Seidenhaus. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg präsentiert sich der Platz, seit der Neugestaltung 2007, wieder als kulturell bedeutender Platz. Durch den Bau des Jüdischen Zentrums und des Jüdischen Museums entstand hier ein Ort der Begegnung für Gläubige und Kulturinteressierte. Seitdem gilt der Sankt-Jakobs-Platz auch als Symbol der Versöhnung. Und im ehemaligen Zeughaus Münchens finden Sie das Stadtmuseum München, wo Sie mehr über die Stadtentwicklung und ihre alten Traditionen erfahren können.

Foto: Daniel Schvarcz

Schloss Nymphenburg, Parkseite mit Kanal
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Nymphenburger Schlosspark

Ein Spaziergang im Nymphenburger Schlosspark ist immer lohnenswert. Hier können Sie praktisch den ganzen Tag verbringen. Schließlich gibt es hier auch einiges zu sehen und zu entdecken. Nicht umsonst gilt der Park als bedeutendes Meisterwerk der Gartenkunst. Kaum zu übersehen ist das prachtvolle Nymphenburger Schloss mit Schlossrondell an der östlichen Seite der Anlage. Der Bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria gab damals 1664 das Schloss als Präsent an seine Frau in Auftrag. Denn sie schenkte ihm den langersehnten Thronerben. Der Bau des Parks orientierte sich stark an den französischen Gärten von Schloss Versailles. Doch Anfang des 19. Jahrhunderts modernisierte Friedrich Ludwig von Sckell den Park. Bereits beim Betreten des Parks beginnt das Schlosskanal, der den gesamten Park durchquert. Weitere Highlights sind dir großen Brunnenanlagen und Lustschlösschen wie Pagodenburg. Am Badenburger See können Sie sich auf eines der vielen Bänke erholen. Hier finden Sie den Monopteros-Rundtempel und einzelne Skulpturen wie der Pan.

Öffnungszeiten Schlosspark:
Januar-März, November, Dezember: 6-18 Uhr
April und Oktober: 6-20 Uhr
Mai-September: 6-21.30 Uhr

Foto: Bayerische Schlösserverwaltung 

Hofgarten Schloss Schleißheim
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Schleißheimer Hofgarten

Kurfürst Max Emanuel, Sohn des Kurfürstenpaares Ferdinand Maria und Henriette Adelheid, ließ eine neue Residenz in Schleißheim errichten. Und so entstanden das Alte Schloss, das monumentale Neue Schloss und das Jagdschloss Lustheim. Trotz Krieg und knapper Staatskasse zählt das Neue Schloss Schleißheim heute zu den schönsten Schlösser Bayerns. Auch der Hofgarten aus dem 17. Jahrhundert ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben. Hier können Sie den Barockgarten in voller Pracht bestaunen und erkunden. Vorbei an Hecken und Broderien finden sie den Mittelkanal, an dessen Ende das Lustschloss liegt. Dort fand damals auch die Vermählung des Kurfürsten mit der Kaisertochter Maria Antonia statt. Die Außenanlage lädt direkt zum Spazieren gehen ein und besonders im Frühling, wenn die Blumen blühen lohnt es sich, hier zu verweilen.

Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

Dichtergarten München
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Dichtergarten

Der abgeschiedene Dichtergarten liegt zwar mitten im Zentrum und ist dennoch für viele Münchner immer noch ein kleiner Geheimtipp. Die kleine Fläche war früher auch bekannt als Finanzgarten und liegt direkt neben dem berühmten Hofgarten. Seinen heutigen Name bekommt er daher, weil hier Denkmäler von Dichtern und Künstlern zu finden sind, die mit der Stadt München verbunden sind. So können Sie bei einem Rundgang eine Statue von Frédéric Chopin oder Heinrich Heine entdecken. Und seit 2007, zur Feier des 20-Jährigen Jubiläums der Partnerschaft von Shandong (China) mit dem Land Bayern, kann man neben einer Statue von Konfuzius auf einer Bank sitzen. Der idyllische Park ist im Gegensatz zum angrenzenden Hofgarten eher naturbelassen, hügelig und schattig. Alles in allem bietet der unscheinbare Ort eine wildromantische Atmosphäre.

Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

Ost-West Friedenskirche, Spaziergang mit Kultur und Geschichte
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Ost-West-Friedenskirche im Olympiapark

Die Ost-West-Friedenskirche, auch bekannt als Kirche von Väterchen Timofej, ist eine kleine Kapelle in Oberwiesenfeld, südlich vom Olympiasee. Wenn Sie das nächste Mal im Olympiapark spazieren gehen, sollten Sie diesen ruhigen Ort auf jeden Fall in Ihren Rundgang einplanen. Der Eremit Timofei Wassiljewitsch Prochorow und seine Frau Natasha verließen in den 50er Jahren ihre Heimat in Russland und ließen sich am Rande des damaligen Flugfelds nieder. Denn die heilige Mutter Maria erschien Timofei, damit er seiner Bestimmung folgte. Dort angekommen bauten sich beide ein kleines Haus, eine Kapelle und eine kleine Kirche aus rumliegenden Kriegsschutt. Die Kirche ist weder katholisch, noch orthodox und soll als Symbol gelten, um den Osten und Westen, sowie alle Christen zu versöhnen. Definitiv ein magischer Ort mit einer wunderschönen Geschichte.

Foto: Stiftung Ost-West-Friedenskirche

Alter Botanischer Garten München
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Alter Botanischer Garten

Die heutige Parkanlage liegt direkt am Lenbachplatz und wurde 1812 eröffnet um damals der Wissenschaft zu dienen. Wie auch beim bekannten Englischen Garten wurde die Anlage nach den Plänen von Friedrich Ludwig Sckell gestaltet. Dabei hat der Garten die Form des Buchstabens D. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ König Maximilian II. einen großen Glaspalast als Ausstellungsgebäude im Rahmen der „Allgemeinen Ausstellung deutscher Industrie- und Gewerbs-Erzeugnisse“ bauen. Die über 200 Meter lange Eisen-Glas Konstruktion wurde jedoch bei einem Brand 1931 vollständig zerstört. Dabei wurden über 3.000 Gemälde von z.T. bekannten Künstlern vernichtet. In der NS-Zeit wurde der Park umgestaltet, dabei entstand der Neptunbrunnen, der Kunstpavillon und das heutige Park Café. Obwohl der Alte Botanische Garten im Zentrum der Stadt liegt, finden Sie hier ein Ort der Erholung mit einer spannenden Geschichte.

Wenn Sie noch nach weiteren Freizeitaktivitäten während dem Corona Lockdown suchen, dann schauen Sie doch hier vorbei. Wir haben für Sie tolle Ideen aufgelistet.

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