Geothermieanlage am Michaelibad zum Gelingen der Wärmewende

Michaelibad Liegewiese; Visualisierung: Straubarchitekten
Die Geothermieanlage wird aus zwei baulichen Anlagenteilen bestehen und im nordwestlichen Eck des Freibadgeländes Michaelibad entstehen. Visualisierung: straubarchitekten

Sechs Geothermieanlagen betreiben die SWM bereits in und um München. Die siebte wollen sie ab 2024 auf dem Gelände des Michaelibads im Münchner Südosten errichten. Nach Fertigstellung soll sie genug Wärme für rund 75.000 Münchnerinnen und Münchner liefern.

Weiterer Meilenstein

Jetzt hat das Projekt einen ersten Meilenstein im Genehmigungsprozess erreicht. Die Lokalbaukommission stimmt in ihrem Vorbescheid den Bau der Geothermieanlage zu. In der Begründung wurde auch auf das besondere öffentliche Interesse zum klimaneutralen Umbau der Münchner Fernwärme verwiesen. Vorgaben macht sie unter anderem beim Lärm- und Baumschutz.

Michaelibad: Optimaler Standort im Münchner Südosten

Während Münchens jüngste (und Deutschlands größte) Geothermieanlage am Energiestandort Süd an der Schäftlarnstraße im Testbetrieb läuft, sind die SWM bereits in den Vorbereitungen für die nächste: So planen sie auf der westlichen Liegewiese des Michaelibads den Bau einer Geothermie-Anlage mit bis zu vier Förder- und vier Reinjektionsleitungen. Die Bezirksausschüsse Berg am Laim und Ramersdorf-Perlach sowie die Anwohner wurden im Vorfeld des Genehmigungsprozesses mehrfach informiert und deren Wünsche und Hinweise aufgenommen.

Aus Sicht der SWM ist der Standort Michaelibad ideal geeignet für die Geothermienutzung, da:

  • ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist,
  • eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist,
  • ein hoher Wärmebedarf im Umfeld der geplanten Anlage besteht – nicht zuletzt das Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen könnte.

In den laufenden Vorbereitungen spielen neben technischen und betrieblichen Voraussetzungen natürlich auch die Bedürfnisse der Natur, der Menschen im direkten Umfeld und der Freibadgäste eine Rolle: Die Beeinträchtigungen beim Bau und Betrieb der Anlage sollen schließlich so gering wie möglich ausfallen. Die Vorgaben der Lokalbaukommission waren daher nicht überraschend und wurden in den Planungen schon berücksichtigt.

Die Visiualisierung und Planung

Die Geothermieanlage wird aus zwei baulichen Anlagenteilen bestehen und im nordwestlichen Eck des Freibadgeländes entstehen. Die Visualisierung zeigt eine erste schematische Darstellung der Position der Geothermiebohrungen (auf der Liegewiese rechts) und der Wärmestation (rechts in der Bildmitte). Die Außengestaltung wird erst bei der weiteren Planung festgelegt. Hierzu ist auch eine Bürgerbeteiligung geplant.
Alte, nicht mehr genutzte Lager- und Betriebsgebäude des Bads an dieser Stelle werden im Vorfeld zurückgebaut, sodass diese Flächen für die Geothermieanlage zur Verfügung stehen. In der Folge können die Badegäste nach Ende der Baumaßnahmen wieder den Großteil der Liegewiese nutzen.
Die Planungen der SWM zielen darauf ab, Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft möglichst gering zu halten, den Baumbestand und die Liegewiese zu schützen und gleichzeitig die Attraktivität des Bads langfristig zu erhöhen. Auch hierfür sollen Ideen gemeinsam mit Bürger*innen entwickelt werden und in die konkrete Umsetzung einfließen.

So geht’s weiter:

Derzeit werden die technischen Planungen für die Geothermiebohrungen sowie die Wärmestation vorangetrieben. Vor Ort sichtbar ist aktuell nur der Rückbau der nicht mehr genutzten Lager- und Betriebsgebäude. Noch in diesem Jahr startet die Bürgerbeteiligung für die Außengestaltung der Anlage sowie für die Attraktivitätssteigerung des Michaelibads. Die ausgewählten Ideen fließen dann in die technische Ausführungsplanung. Parallel durchläuft das Projekt das reguläre Baugenehmigungsverfahren, in dem u.a. die Öffentlichkeit nochmals eingebunden wird. Voraussichtlich 2023 wird die Baustelle vom Bereich der Liegewiese abgetrennt und eingerichtet. Nach den bisherigen Planungen soll 2024 mit den konkreten Arbeiten an Bohrplatz und Wärmestation begonnen werden. Bohrbeginn ist voraussichtlich Anfang 2025. Die Inbetriebnahme könnte 2029 erfolgen. Mit dieser Geothermieanlage steigt der erneuerbare Anteil der Münchner Fernwärme weiter. Und Ramersdorf wird im wahrsten Sinne zu einem „Hotspot“ – nicht nur für Frei- und Hallenbadspaß, sondern auch für das Gelingen der Wärmewende.

SWM arbeiten am Gelingen der Wärmwende

Über ein rund 900 Kilometer langes Fernwärmenetz versorgen die SWM rund 40 Prozent der Münchner Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme. Ihre Vision: Bis spätestens 2040 wollen die SWM den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. Um das zu erreichen, setzen sie vor allem auf Tiefengeo­thermie.

Mehr zum SWM Engagement: swm.de/energiewende

Mehr zum Geothermieprojekt im Michaelibad: swm.de/geothermie-michaelibad

Kontakt für Bürger: geothermie.michaelibad@swm.de

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