Wandern mit Kindern – Die schönsten Touren im Herbst

Wandern mit Kinder Titelfoto
Herrliche Rastbank mit Blick auf die junge Isar; Fotos: Eduard Soeffker, Illustrationen: Stephanie Stickel

Der goldene Herbst ist die perfekte Jahreszeit zum Wandern. Die Temperaturen sind nicht mehr so schweißtreibend, dennoch scheint die Sonne immer noch kräftig und lässt die Natur leuchten. Wir haben Ihnen da mal etwas vorbereitet!

Tour 1: Isarsteig und Karwendelbach - Rundweg von Scharnitz

Abwechsungsreiche und spannende Runde an der jungen Isar

Im österreichischen Scharnitz bietet sich eine kurzweilige Familienwanderung entlang der jungen Isar über den Isarsteig mit schönen Spielmöglichkeiten am Wasser an. Unterwegs freuen sich Groß und Klein über eine Balancier- und Trimm-dich-Station, einen tollen Kneippbereich mit Bachzugang und Brotzeitplatz, einen Wasserfall-Aussichtsplatz mit Rastbank und die Einkehr in der Scharnitzer Alm. Nach der Überquerung der Isar auf einer Holzbrücke in einem wunderschönen Teilabschnitt steigen wir dann am Rückweg für 25 Minuten steil an, um noch den großartigen Blick auf den tief in den Fels eingegrabenen Karwendelbach mitzunehmen, bevor wir wieder zum Parkplatz in Scharnitz zurückkommen.

Erlebniswandern Münchner Berge 2; Tour: Isarsteig und Karwendelbach Rundweg von Scharnitz
Scharnitzer Alm
In der kleinen Scharnitzer Alm kann man unterwegs einkehren

Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz P3, 972 m, oder Parkplatz Länd (P2) in Scharnitz (Navi: A-6108 Scharnitz, Hinterautalstr. 106 bzw. 355).

Anfahrt: Auf der A95 und der B2 über Oberau nach Garmisch. Dort der B2 Richtung Mittenwald folgen und daran vorbeifahren. Nach der Grenze geht die B2 in die österreichische B177 über. Kurz vor dem Tunnel in Scharnitz links in den Ort in die Innsbrucker Straße einbiegen und nach knapp 1 km über die Isar fahren. Nach 50 m links in die Hinterautalstraße und auf dieser weiter bis zum Parkplatz P3. Sollte dieser besetzt sein, etwa 300 m zum Parkplatz Länd (P2) zurückfahren.

Mit der Bahn: Von München Hbf mit der Werdenfelsbahn über Garmisch und Mittenwald direkt nach Scharnitz (Achtung, Zug wird unterwegs geteilt). Vom Bahnhof auf der Bahnhofstraße in Fahrtrichtung des Zuges laufen und rechts in die Innsbrucker Straße einbiegen. Wo sich diese teilt, wenden wir uns nach links, gehen über die Isar und biegen nach 50 m links in die Hinterautalstraße ein. Dieser nun ca. 1 km bis Haus 253 folgen und dort rechts in die Hauptroute einbiegen.

Ausrüstung: Gut profilierte Wanderschuhe, eventuell Picknickdecke, Badesachen und Wechselkleidung.

Anforderungen: Die Tour verläuft überwiegend auf kleinen Berg­pfaden und guten Kieswegen. Beim Aufstieg am Karwendelbach geht es besonders an den Aussichtspunkten steil abwärts. Nicht kinder­wagengeeignet.

Einkehr: Scharnitzer Alm (im Sommerhalbjahr kein Ruhetag).

Vom Parkplatz P3 ❶ gehen wir die Zufahrtsstraße (Hinterautalstraße) zurück, indem wir die Isar überqueren und nach 150 m am Abzweiglinks der Beschilderung »Isartsteig, Scharnitzer Alm, Naturerlebnisweg« auf einen Wiesenweg folgen. Haben wir am Parkplatz Länd (P2) geparkt, folgen wir der Hinterautalstraße ortsauswärts und biegen unmittelbar nach Haus 253 rechts in den Wiesenweg ein.

Nach etwa 50 m wird der Weg zum Pfad und führt uns wenig später über Gestein und Wurzeln als Bergpfad (sog. »Isarsteig«) aufwärts. Bald darauf wird der Pfad eben und schlängelt sich nun als barfußtauglicher Erdpfad weiter durch den Wald. Nach einer Weile geht es sanft abwärts, wir überqueren auf einer Holzbrücke einen kleinen Bach und kommen zu einer malerisch gelegenen Rastbank mit der Beschriftung »Naturerlebnisweg Haltepunkt 1«. Kurz darauf überqueren wir eine zweite Holzbrücke. Abenteuerlustige Familien können hier in die Miniklamm (Vorsicht, im Wasser besteht Rutschgefahr!) hinuntersteigen und den Lauf des Wassers erkunden. Links kommt man hinunter zu den Kiesbänken und der Isar, ein idealer Platz zum Rasten und Spielen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, da der Hauptarm der Isar sehr schnell fließt. Wieder auf dem Pfad kommen wir schnell zu einem Trimm-dich-Bereich ❸ mit einer Wackelbrücke und Balancierelementen. Kurz darauf erreichen wir eine über die Isar führende Brücke, überqueren diese aber nicht, sondern wandern rechts auf dem breiten Kiesweg weiter. 5 Min. später gelangen wir an eine umfriedete Kneippanlagemit Arm- und Beintret­becken, Rastbänken und einem Brotzeittisch mit Bänken sowie einer auf Rollen laufenden Riesenholzliege, die man so wie gewünscht (z. B. zur Sonne hin) ausrichten kann. Vom Kneippareal kann man durch ein Türl ein paar Meter zu einem Gebirgsbach mit einem Wasserrad hinuntergehen. Das flache Wasser ist ein toller Naturwasserspielplatz zum Dämmebauen usw. Wer möchte, kann den Bach auch noch ein Stück taleinwärts entlanglaufen, hier erwartet uns eine kleine Schluchtlandschaft.

Erlebniswandern Münchner Berge 2; Tour 11b; Foto: Eduard Soeffker
Die Isar bei Scharnitz ist kristallklar und schimmert oft türkisfarben

Wieder auf dem Kiesweg überqueren wir auf einer Brücke einen Bach und kommen kurz darauf an eine Dreifachwegteilung. Wir folgen der Beschilderung nach rechts aufwärts zum Wasserfall und erreichen nach gut 5 Min. eine Bank mit tollem Blick auf den besonders zu Zeiten der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen beeindruckenden Wasserfall ❺. Von hier gehen wir wieder zur Dreifachwegteilung zurück und wählen nun den linken, abwärts führenden Weg Richtung Scharnitzer Alm ❻, die wir nach wenigen Minuten erreichen. In der Hauptsaison ist es allerdings oft schwierig, einen der wenigen Tische in der kleinen Almwirtschaft zu ergattern.

Anschließend folgen wir nun dem ansteigenden Kiesweg etwa 15 Min. und biegen dann an einem Wegweiser links in einen abwärts führenden Kiesweg ein. Kurz darauf kommen wir an eine Verzweigung, hier wählen wir mit Kindern unbedingt den rechten Weg (zwar laufen beide Wege bald wieder zusammen, der linke ist aber bald sehr schmal und führt am Abgrund entlang), schwenken an der zweiten Abzweigung nach links (verblasste rote Markierung an Baum), ignorieren einen kleinen rechts abgehenden Pfad und erreichen auf dem nun nach links ziehenden Weg eine Rastbank mit herrlichem Blick auf die sich durch die Landschaft schlängelnde Isar. Unmittelbar unterhalb der Bank führt der Bergsteig hinunter zu einer Holzbrücke ❼. Links der Brücke befindet sich ein schöner Rastplatz am Kiesstrand der Isar. Wir überqueren den Fluss und kommen nach wenigen Metern zu einer Verzweigung. Wir gehen erst einmal geradeaus und erreichen wiederum die Isar. Hier an dem mäandrierenden Fluss kann man schön rasten, spielen und picknicken. 

Anschließend wandern wir wieder zurück zur Verzweigung und schlagen nun den aufwärts führenden Bergpfad ein, der uns schnell auf das Gelände der Isarlodge Wiesenhof führt. Wir spazieren über die Wiese zum Gebäude und gehen über einen geteerten Pfad hinauf zur Asphaltstraße, in die wir links einbiegen. Hier ist etwas Vorsicht geboten, da immer wieder Mountainbiker an uns vorbeifahren. Nach 500 m führt die Straße über den Karwendelbach ❽, wenige Meter später biegen wir an dem Schild »Karwendeltal, Birzelkapelle« rechts in einen Waldpfad ein und halten uns ein paar Meter später an der Verzweigung rechts. Bereits nach kurzer Zeit können wir über einen tollen Blick auf den Karwendelbach staunen. Während des folgenden Aufstiegs erreichen wir aber noch mehrere Aussichtpunkte jeweils mit Rastbänken, von denen man wunderbar in die Schlucht blicken kann, die der Karwendelbach über die Jahrtausende geschaffen hat. An Verzweigungen können wir jeweils beide Wege wählen, da diese kurze Zeit später wieder zusammenführen. 

Karwendelbach tief im Gestein
Der Karwendelbach hat sich tief in das Gestein gegraben

Nach etwa 25 Min. Aufstieg, wenn der Weg das zweite Mal stark nach links zieht, erreichen wir schließlich einen Forstweg. An dem Schilderbaum wurde ein Wegweiser Richtung Scharnitz vergessen. Wir wenden uns hier nach links und wandern den im weiteren Verlauf etwas schmäler werdenden, gemütlichen Weg abwärts. Mehrere Rastbänke laden noch einmal zu einer Verschnaufpause ein. Schließlich erreichen wir die ersten Häuser von Scharnitz und spazieren nun das letzte Stück auf Asphalt hinunter. Fast schon ganz unten, wenden wir uns an der Straßenverzweigung nach links und erreichen 2 Min. später wieder den Parkplatz P 3 ❶, wo sich unsere wunderschöne Runde schließt.

Tour 2: Hüttlebachklamm und Flößerspielplatz - Rundweg von Krün

Klammrunde mit unbegrenztem Spielspaß

In Krün lockt eine kurzweilige Rundwanderung zur wenig bekannten, aber nicht minder sehenswerten Hüttlebachklamm mit der Möglichkeit, am Klamm­anfang noch einen Abstecher zu einigen Stationen des Isar-Natur­erlebniswegs zu machen. Die Klamm ist besonders interessant, wenn es am Vortag stärker geregnet hat. War dies nicht der Fall, befindet sich meist nur relativ wenig Wasser im Bachbett. Das absolute Kinderhighlight heben wir uns für den Schluss auf: Der richtig große ­Flößerspielplatz am Krüner Sportplatz lässt wirklich keine Wünsche offen.

Erlebniswandern Münchner Berge 2; Hüttlebachklamm und Flößerspielplatz Rundweg von Krün

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz »Im Gries«, 859 m (Navi: 82494 Krün, Griesweg).

Anfahrt: Von Garmisch auf der B2 und später der B11 oder von Kochel auf der B11 über Wallgau bis Krün. Dort von Garmisch kommend rechts, von Kochel kommend links Richtung Touristinfo in die Schöttlkarspitzstraße einbiegen. An deren Ende links in die Soiernstraße und nach der Brücke über den Obernachkanal an der zweiten Abzweigung links in den Griesweg zum Parkplatz. 

Mit Bahn/Bus: Mit dem Zug von München Hbf bis Kochel oder bis Garmisch-Partenkirchen (Achtung, Zug wird unterwegs geteilt). Von beiden Bahnhöfen mit dem Bus 9608 bis Haltestelle »Krün Ortsmitte«. Von dort der Walchenseestraße (B11) ein Stück nach Süden folgen, dann links Richtung Touristinfo in die Schöttlkarspitzstraße und wie unter »Anfahrt« beschrieben zum Ausgangspunkt.

Ausrüstung: Gut profilierte Wanderschuhe, eventuell Wechselkleidung wegen Wasserspielplatz.

Anforderungen: Wanderung auf Kieswegen und im Bereich der Hüttlebachklamm auf einem Bergsteig. Nicht kinderwagengeeignet.

Einkehr: Kiosk am Flößerspielplatz (bei schönem Wetter zwischen Mai und Oktober geöffnet; hier gibt es auch Toiletten), Gaststätten in Krün (z. B. Krüner Stubn).

Vom Parkplatz »Im Gries« ❶ biegen wir links in den Griesweg ein, wenden uns kurz darauf rechts in den an der Isar entlangführenden Weg und folgen diesem bis zur bereits sichtbaren Brücke mit der großen Hinweistafel zum Isar-Naturerlebnisweg (Hinweis: Der links nach der Brücke abzweigende Isar-Naturerlebnisweg ist zwar aufwendig und interessant gestaltet, hat aber insbesondere in seinem hinteren Teil wenig für Kinder zu bieten; zudem verläuft der hintere Abschnitt teilweise mitten durch das Gewerbegebiet Krün-Süd. Der mittlere Teil hingegen ist sowohl mit kindgerechten Stationen versehen als auch landschaftlich schön, sodass wir – siehe später – einen Abstecher zu diesem mittleren Teil empfehlen). Wir überqueren die Isar, halten uns nach der Brücke rechts (»Hüttlebachklamm«) und folgen dem leicht aufwärts führenden Kiesweg. Nach etwa 600 m erreichen wir den   Hüttlebach ❷, vor dem es links hinauf zur Klamm geht. Es empfiehlt sich, aber erst noch einen Abstecher auf den Isar-Naturerlebnisweg zu machen und noch ein paar Meter auf dem Kiesweg geradeaus weiterzugehen, ein Gatter zu passieren und dann rechts einzubiegen (»Isar-Natur­erlebnisweg«). Nach wenigen Minuten erreichen wir eine schön angelegte Kneippstelle mit Wasserrinnen, Sicker-Experiment und Mini-Barfußpfad.

Blick in die Klamm von der über den Hüttlebach führenden Brücke
Blick in die Klamm von der über den Hüttlebach führenden Brücke
Hüttlebachklamm aufwärts
Auf einem gut ausgebauten Weg geht es in der Hüttlebachklamm aufwärts

Gehen wir weiter, kommen wir zum »Heißen Draht«. Hier gilt es, mittels eines Schiebers mit Öse eine Metallstange entlangzufahren, ohne die Metallstange zu berühren. Eine Solarzelle sorgt für den nötigen Strom, um beim Berühren der Stange einen Ton abzugeben. Kurz darauf erreichen wir ein an Land liegendes Floß ❸, den Tierweitsprung und eine Klangstation. Hier machen wir kehrt und gehen auf bekanntem Weg zum Hüttlebach zurück. Nun wenden wir uns nach dem Schilderbaum rechts (»Hüttlebachklamm«), spazieren auf einer Holzbrücke über das Bachbett und wandern erst nur leicht ansteigend, bald über einen gestuften Steig neben mächtigen, eindrucksvollen Felswänden und an kleinen Wasserfällen vorbei steil aufwärts. Schließlich überqueren wir auf einer Holzbrücke erneut den Hüttlebach. Von der Brücke hat man einen tollen Blick in die Hüttlebachklamm ❹ mit ihren schroffen, mächtigen Felswänden und auf das Wettersteingebirge. Kurz darauf erreichen wir eine überdachte Aussichtsbank.

Anschließend folgen wir der Beschilderung »Krün Isarbrücke« auf einem gemütlichen, schmalen Kiesweg abwärts. Wir überqueren einen Kiesweg und folgen dem Wegweiser Richtung Krün. Kurz darauf überqueren wir den Isar-Naturerlebnisweg an der Station über die Pilze im Isartal und spazieren weiter Richtung Krün, nun auf einem herrlichen Waldweg, abwärts. Nach wenigen Minuten stoßen wir auf den breiten Kiesweg vom Hinweg, wenden uns rechts und überqueren sogleich die Isarbrücke. Nach der Brücke gehen wir nach links und können über eine Treppe hinunter zur Isar gelangen. Wieder auf dem Weg folgen wir der Isar flussaufwärts entlang des sogenannten Kieselsteinpfades, auf dem wir Bekanntschaft mit den in der Isar vorkommenden Gesteinsarten machen können. An der ersten Abzweigung biegen wir rechts ab und erreichen den tollen Flößerspielplatz ❺ mit seinem Kiosk, indem wir links am Sportplatz vorbeigehen. Um zum Parkplatz »Im Gries« ❶ zurückzukommen, folgen wir der Zufahrtstraße (Isarauen­straße) zum Sportplatz Richtung Krün, biegen nach der Krüner Stubn (Einkehrmöglichkeit) links und gleich wieder rechts in den Griesweg ein.

Flößerspielplatz
Auf dem Flößerspielplatz gibt es sogar ein an Ketten schaukelndes Floß
Abstieg von Hüttlebachklamm durch den Wald
Der Abstieg verläuft im unteren Bereich auf einem schönen Waldpfad

Tour 3: Bodenschneid, 1668 m - Von der Stümpflingbahn Bergstation

Große Gipfelschau mit fantastischem Tegernsee-Blick

Genauso wie zur Rotwand (Tour 24) führt auch zur Bodenschneid keine Bergbahn direkt hinauf, wir können uns aber etwa 300 Höhenmeter sparen, wenn wir mit der Stümpfling-Sesselbahn vom Spitzingsee gemütlich auf den Stümpfling hinauffahren und den abwechslungsreichen Aufstieg – überwiegend auf Bergpfaden – dort beginnen. Von der Bodenschneid haben wir dann eine fantastische Aussicht in die Berge und auf den Tegernsee, die auch die Kinder begeistern wird. Mit etwas Glück können wir beim Abstieg hinunter zu den bewirtschafteten Firstalmen Gämsen entdecken, bevor es dann über eine Almstraße gemütlich wieder zur Talstation hinuntergeht. Wer nach der Tour noch am Spitzingsee mit Bootsverleih, Bademöglichkeit, großem Spielplatz und Einkehrmöglichkeiten verweilen will, kann auch, anstatt direkt an der Stümpflingbahn zu parken, am »Parkplatz Kirche« in Spitzingsee sein Auto abstellen und von dort im Uhrzeigersinn ein Stück am See entlang und dann links hinauf zur Talstation der Stümpflingbahn gehen.

Bodenschneid, Von der Stümpflingbahn Bergstation
Bodenschneid mit Blick auf den Tegernsee
Von der Bodenschneid hat man einen großartigen Blick auf den Tegernsee

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Talstation der Stümpflingbahn, 1117 m (Navi: 83727 Schliersee, Lyraweg 6) oder alternativ »Parkplatz Kirche«, 1090 m (Navi: 83727 Schliersee/Spitzingseestraße 6). Beide Parkplätze sind kostenpflichtig. 

Anfahrt: Auf der A8 Richtung Salzburg bis Ausfahrt Weyarn, über Miesbach und Schliersee hinauf zum Spitzingsattel und anschließend zum Spitzingsee. Durch den Tunnel nach der Taubensteinbahn hindurchfahren und der Beschilderung zur Stümpflingbahn folgen.

Mit Bahn/Bus: Von München Hbf mit der Bayerischen Regiobahn (BRB) Richtung Bayrischzell bis Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (Achtung, Zug wird unterwegs geteilt, Fahrtzielanzeige am Wagen beachten) und weiter mit Bus 9562 bis Haltestelle »Spitzingsee Kirche«. Von dort zum Südufer des Sees und nach der Alten Wurzhütte auf einem Fußweg direkt am See entlang. Kurz bevor der Weg zum Westufer dreht, links hinauf zur Stümpflingbahn.

Bergbahn: Stümpflingbahn (4er-Sessellift), von Ende Mai/Anfang Juni bis Anfang Oktober 9–16.50 Uhr in Betrieb, alpenbahnen-spitzingsee.de

Ausrüstung: Gut profilierte, knöchelhohe Bergschuhe, eventuell
Bade­sachen.

Anforderungen: Der Aufstieg verläuft überwiegend auf kleinen, teil­weise barfußtauglichen Bergpfaden. Am Bodenschneidgipfel muss man insbesondere auf kleinere Kinder gut achten, da das Gelände dort teilweise senkrecht abfällt. Der Abstieg erfolgt bis zur Unteren Firstalm auf kleinen Bergpfaden, die bisweilen feucht und somit rutschig sein können. Der weitere Abstieg erfolgt auf einer für den Verkehr gesperrten Straße und Kieswegen.

Einkehr: Jagahütt’n, Berggasthof Obere Firstalm, Berggasthof Untere First­alm, zahlreiche Gaststätten am Spitzingsee.

Von der Stümpflingbahn-Talstation  ❶ fahren wir mit dem Sessellift hinauf zur Bergstation ❷ , wo eine große Kletterspinne auf die Kinder wartet. Der Wegweiser am großen Schilderbaum (»Stümpfling, Bodenschneid«) unterhalb des Berg­gasthofs Jaga­hütt’n weist uns nach rechts. Erst ein paar Meter auf einem breiten Weg abwärts, dann führt uns ein mitunter breiter Erd-Wiesenpfad aufwärts zum unscheinbaren, kreuzlosen Stümpfling  ❸. Von dort wandern wir ein Stück auf dem Skipisten-Ziehweg abwärts, haben einen schönen Blick auf die beiden unterhalb liegenden First­almen und erreichen eine Einsenkung. Wir kommen in lichten Wald und marschieren wenig später an der beschilderten Abzweigung zu den Firstalmen am Suttensteinsattel geradeaus weiter. Wir folgen der Beschilderung »Bodenschneid« und stehen kurz darauf am Beginn eines zwar im Schatten liegenden, aber steilen, mit großen Steinen und Wurzeln übersäten Weges, der die Abenteuerlust der Kinder weckt. Wenig später ist das Steilstück geschafft und wir steigen auf einem schönen Waldpfad weiter bergan. Es dauert nicht lange, dann verlassen wir den Wald und wandern nun auf einem schönen, bei trockenem Boden barfußgeeigneten Erd-/Wiesenpfad durch die herrliche Landschaft. Je höher wir kommen, desto großartiger wird der Bergblick. Schließlich erreichen wir einen Abzweig zur Oberen Firstalm, dieser Weg ist später unser Rückweg. Wir gehen erst einmal geradeaus weiter, jetzt wird es recht steinig, und plötzlich tut sich vor uns der tiefblau schimmernde Tegernsee auf. Fast eben spazieren wir schließlich zum großen Gipfelkreuz der Bodenschneid  ❹ hinüber. Im vorderen Bereich laden Felsen zu einer fantastischen See- und Gipfelschau ein. Am Gipfel und besonders an den Felsen ist besonders mit kleineren Kindern größte Vorsicht geboten, da das Gelände zum Teil senkrecht abfällt. Der Rundumblick reicht von München im Norden über unzählige bayerische Gipfel bis hin zu den Hohen Tauern im Alpenhauptkamm.

Blickt zur Oberen und Unteren Firstalm
Vom Anstiegswinkel blickt man hinunter zur Oberen und Unteren Firstalm, über die wir den Rückweg bestreiten

Für den Rückweg gehen wir zur letzten Abzweigung zurück, biegen links (»Obere Firstalm über Krettenburg«) in einen schmalen, bisweilen steilen und bei Nässe rutschigen Bergsteig ein, der uns in ein von Ziegen beweidetes Gebiet führt. Wenn der Baumbewuchs dichter wird, teilt sich der Weg, wir folgen weiter der Beschilderung zur Oberen Firstalm, halten uns links und an der kurz darauf auftauchenden Wegteilung rechts. Ein feuchtes Stück wird mittels Holzbohlen überbrückt, der Pfad verläuft nun fast eben durch die schöne Landschaft. 10 Min. später biegen wir rechts in einen Kiesweg ein und stehen bereits am Berg­gasthof Obere Firstalm  ❺ mit einem kleinen Kinderspielplatz. Nach einem Durchgang führt uns ein kleiner Pfad hinunter zur Unteren Firstalm ❻, von der wir auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße (»Spitzingsee«) über eine Pferde- und Kuhweide bis zu einem großen Parkplatz hinunterwandern. Dort wenden wir uns rechts und an der nächsten Wegteilung links. Wir folgen nun dem Wegweiser »Spitzingsee Ort«, halten uns an einem Abzweig rechts und verlassen schließlich kurz vor einer Linkskurve den Weg in einen leicht ansteigenden Weg, der uns in 5 Min. zur Talstation der Stümpflingbahn ❶ zurückbringt.

BUCHTIPP:

Münchner Berge 2, ErlebnisWandern mit Kindern

Nach dem Bestseller »ErlebnisWandern mit Kindern Münchner Berge« präsentiert der zweite Band »ErlebnisWandern mit Kindern Münchner Berge 2« 30 neue Erlebnistouren in den Münchner Bergen für Groß und Klein. Und was für welche! Tolle Abenteuerspielplätze, großartige Gipfeltouren, sensationelle Badegumpen, Almen mit Kühen und Pferden, ein kindergeeigneter Klettersteig und spannende Erlebniswege – jede der Erlebnistouren hat ein besonderes Highlight für Kinder zu bieten. Oftmals gibt es unterwegs Bade- und Abkühlmöglichkeiten in klaren Gebirgsseen, in kleinen Flüssen und Bächen oder einem der nahe gelegenen Freibäder.

Rother Bergverlag, 16,90 Euro
ISBN: 978-3763332793

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